Kultur unter dem Sparhammer

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Leserbrief zum Artikel

Die Ansprechpartner für die Kunst-Projekt-Förderung sollen von der Stiftung Museum Kunst Palast, für die Literaturförderung vom Heine-Institut gestellt werden....

Ist den Vertretern dieser Arbeitsgruppe 'Aufgabenkritik' bewußt, was sie damit - außer Einsparung an Personalkosten - bewirken?

Wie steht es mit der Kulturhoheit der Länder und Kommunen und der Mitverantwortlichkeit der Politik für das kulturelle Angebot in ihrer Region?

Sollen der halbprivaten Institution Museum Kunst Palast hier noch mehr Mittel der öffentlichen Hand zur Verfügung gestellt werden um sich endlich ganz aus der Verantwortlichkeit für die Verwendung dieser Mittel herauszuhalten?

Sollen Vorentscheidungen über die Verwendung von Mitteln zur Förderung der freien Kulturszene nun ausschließlich den Zielsetzungen, den Prestige-und Geschäftsinteressen und persönlichen Vorlieben der Manager und Ausstellungsmacher halbprivater Firmenstiftungen oder ganz von öffentlichen Mitteln existierender Institutionen bestimmt werden, um die freie Szene durch noch mehr Machtkonzentration noch wirkungsvoller und undurchschaubarer auszuschalten ?
Im Falle einer Umstrukturierung der Kulturverwaltung, wäre ein ebenso einsparender darüberhinaus aber demokratiefördernder Vorschlag, Beratungskompetenzen den in der freien Szene erfahreneren und demokratischer strukturierten Fach-Gremien der einzelnen Sparten wie beispielsweise dem Literaturbüro e.V. und anderen gemeinnützigen Organisationen der freien Kulturszene zu übertragen, die sich laut Satzung nicht nur ehrenamtlich für ihre Mitglieder sondern auch überregional und europaweit für kulturelle Fragen und die Anliegen aller Kulturschaffenden engagieren.
Das Einsetzen dieser Fachgremien gegen eine geringe Entlohnung bedeuteten nicht nur eine Einsparung sondern auch eine wirkliche Verbesserung gegenüber der derzeitigen Personalsituation.

Vielleicht könnte dann auch erreicht werden, daß Entscheidungen - ohne die Gefahr der Autoritätshörigkeit - sachlich begründet würden als Informationshilfe für die Mitglieder des Kulturausschusses, die letztlich über die Vergabe der Mittel entscheiden.

© 2003 Anna Maria Grill
(Mitglied des BBK und des KulturOFEN NRW e. V.)

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